Flucht aus Myanmar nach Bangladesch
DRK hilft bei der Versorgung der geflüchteten Rohingya
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) plant humanitäre Hilfe für die vor eskalierender Gewalt aus Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflüchtete Volksgruppe der Rohingya. Etwa 313.000 Rohingya sind bereits über die Grenze ins Nachbarland geflohen. 80 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder, die zu Fuß und nur mit ihrer nötigsten Habe versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Schon jetzt sind die bereits bestehenden Auffanglager in Kutupalong und Balukhali ebenso wie neu entstandene, stark improvisierte Camps, völlig überlastet. "Es droht eine humanitäre Katastrophe", sagt der DRK-Nothilfeexperte Andreas Kasseck, kurz vor seiner Ausreise in das Krisengebiet Cox's Bazar.
Bereits im Juni, nach Zyklon Mora, hatte das DRK vor Ort den Hilfsbedarf in den Flüchtlingslagern in der Grenzregion zu Myanmar ermittelt. "Schon damals war die Situation prekär, jetzt wird es eine Tragödie", sagt Kasseck. Nun bereitet das DRK die Entsendung von weiterem Personal vor, um die bereits laufenden Aktivitäten der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in Bangladesch zu unterstützen und um die geplanten Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. "Im Fokus steht die Versorgung insbesondere der neu ankommenden Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Unterkünften. Wir stehen den lokalen Helfern des Roten Halbmondes zur Seite, um das große Leid der geflohenen Menschen ein Stück zu lindern", sagt Kasseck. Bereits vor der aktuellen Massenflucht befanden sich rund 700.000 geflüchtete Rohingya in Bangladesch. Tausende weitere warten in Myanmar noch auf eine Möglichkeit zur Flucht in das Nachbarland.
Das DRK unterstützt seine Schwestergesellschaft, den Bangladeschischen Roten Halbmond, bereits seit rund 30 Jahren kontinuierlich in seiner humanitären Arbeit. Das DRK ist mit einem eigenen Büro in der Hauptstadt Dhaka vertreten. Bangladeschische Freiwillige verteilen seit Beginn der eskalierenden Gewalt große Mengen an Nahrungsmitteln und Trinkwasser an die Flüchtlinge.